Mein Tod gehört mir – Wie können wir in der Sterbebegleitung die Bedürfnisse der Sterbenden besser erkennen?

Marburger Symposium  am 19.03.2022

 

Am 19.03.2022 hat sich frühmorgens eine 4-köpfigeGruppe Ehrenamtlicher bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zum 9. Marburger Symposium und zugleich 14. Hessischen Palliativtag gemacht. Gegen 8:30 Uhr kamen wir mit unserem Fahrer Willi und dem von Dietemann - Touristik gesponserten Bus in Marburg an und fanden eine Vielzahl freier Plätze in der Stadthalle vor.

 

Nach der üblichen Begrüßung durch Herrn Dr. Oehler und den Bürgermeister der Stadt hörten wir den ersten Vortrag.

 Frau Dr. Berger-Zell ist Studienleiterin am Zentrum für Seelsorge und Beratung in Friedberg und referierte über das Thema: „Was ist Sterbenden wichtig?“

 

In ihrer Tätigkeit als Pfarrerin wies sie darauf hin, wie wichtig es sei, dass Betroffene einfach und unkompliziert Unterstützungsangebote in ihrer Umgebung finden können.

 

 So wird es vor Ostern eine neue Serviceplattform geben, über die man passende Einrichtungen wie ambulante Hospizdienste, Pflegeeinrichtungen und Seelsorgeangebote einsehen kann (www.begleitung-am-lebensende.de). Ziel ist es, hospizliche und palliative Angebote besser zu vernetzen.

 

 Anschließend folgte ein Vortrag zu der Fragestellung: „Brauchen wir eine neue Ars Moriend?“, einen neuen Umgang mit dem Sterben?“

 

Prof. Dr. Müller-Busch thematisierte das Problem der Übertherapie und Maximalisierung.

 

Frau Hach als 1. Vorsitzende des SAPV und selbst Krankenschwester hielt ein Plädoyer für alle Pflegenden und zeigten nochmals deutlich die Schwierigkeiten und schlechten Rahmenbedingungen auf, die eine Selbstbestimmung der Patienten und Sterbenden kaum ermöglichen und zu einer „Triage der Pflege“ führen.

 

 Vor der Mittagspause hörten wir einen für uns sehr interessanten, Vortrag des Psychoonkologen Dr. von der Mei. In seinen kurzweiligen und praxisbezogenen Ausführungen regte er an, den Betroffenen und Sterbenden mehr Selbstbestimmung und Autonomie zu überlassen und von dem eigenen normativen Denken abzuweichen.

Die Mittagspause konnten wir mit einer liebevoll und lecker gepackten veganen Snacktüte auf der Terrasse verbringen. Der gemeinsame Austausch untereinander war sehr schön.

 

Am Nachmittag fanden krankheitsbedingt leider nur die Hälfte der ursprünglich angebotenen Workshops statt. Einige von uns informierten sich über das Kurskonzept „Letzte Hilfe“. Parallel dazu lief eine Podiumsdiskussion, dabei ging es um die Bedeutung und Auswirkung des Paragraphen 217 STGB.

 

Zum Abschluss hörten wir den Bericht eines Ehrenamtlichen, der als Pilger im vergangenen Sommer 23 hessische Hospize zu Fuß besucht hat, um die Öffentlichkeit auf die Hospizarbeit aufmerksam zu machen. Bei der Quilt-Verlosung hatten wir leider kein Glück. Mit einigen neuen Erkenntnissen traten wir dann unseren Heimweg an.

 

(Willi, Bernd, Sonja, Brigitte)