Abschied, Verlust, Trauer … Wir sprechen darüber

von links nach rechts: Stefan Weiller, Rita Russek, Annelie Keil und Hubertus Meyer-Burckhardt (Bild: Eden Sophie Rimbach)

 

Wir haben uns sehr gefreut, dass wir Hubertus Meyer-Burckhardt für diese Veranstaltung als Moderator gewinnen konnten und die Soziologin Prof. Annelie Keil, die Schauspielerin Rita Russek und den Autoren Stefan Weiller sich sofort bei Anfrage als Gäste zur Verfügung stellten. Unter strengen Corona-Auflagen waren ca. 140 Interessierte gekommen und sie wurden an dem Abend nicht enttäuscht. An dieser Stelle kann nur ein kleiner Überblick gegeben werden.

Die Gäste teilten Erfahrungen aus ihrem Leben und aus ihrer Arbeit mit dem Publikum, sorgten mit ihrer lockeren Art und einer sehr guten Dynamik untereinander für eine angenehme Atmosphäre – und zwischendurch auch für einige Lacher bei einem eigentlich ernsten Thema. Stefan Weiller berichtete von seinen vielen Besuchen in stationären Hospizen und den Gesprächen, die er dort mit den Gästen kurz vor ihrem Tod führte. Diese Gespräche hätten ihm Mut gemacht, auf das Wesentliche im Leben zu schauen und sich von Gewohntem, das einem nicht guttut, zu verabschieden. Rita Russek berichtete offen über den Tod ihres Mannes – „Ich habe mit ihm ausgeatmet“ – und warf bei der Diskussion darüber, wie Menschen das eigene Sterben gestalten, die Frage auf: „Wo ist die Erlaubnis, lustvoll bis zum Ende sein zu dürfen?“ Annelie Keil riet dazu, solche individuellen Wünsche für den Sterbeprozess in der Patientenverfügung festzuhalten, weil dies auch die Situation für die Angehörigen erleichtere. Sie berichtete auch von den vielen Abschieden, Verlusten und Krankheiten in ihrem Leben und dass diese Erfahrungen sie zu der Persönlichkeit gemacht hätten, die sie jetzt sei. Ihr Satz »Das Leben muss nicht halten, was ich mir von ihm versprochen habe.« und der Lieblingssatz von Hubertus Meyer-Burckhardt, ein Zitat von Erika Pluhar »Das Leben ist auch dann ein Geschenk, wenn einem nichts geschenkt wird.« gaben dem Publikum noch eine ganz andere Sicht auf das Leben.